Nachhaltigkeitspreis für Fabian Fottner

Auch in diesem Jahr hat die THI in Kooperation mit der Audi Stiftung für Umwelt den THI-Nachhaltigkeitspreis verliehen. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für die beste Abschlussarbeit zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz ging an Fabian Fottner, Absolvent der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen.

Florian Fottner (l.) erhält den Preis von Dr. Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt (Foto: THI).

Florian Fottner (l.) erhält den Preis von Dr. Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi Stiftung für Umwelt (Foto: THI).

In seiner von Professor Bernhard Rothbucher betreuten Bachelorarbeit „Wachstum ohne Risiko – Forst-Jungpflanzen effektiv schützen durch Entwicklung eines neuen Schutzsystems“ beschäftigt sich Fabian Fottner mit der Frage, wie forstliche Jungpflanzen in der ersten Wachstumsphase geschützt werden können, ohne auf die derzeit verwendeten Wuchshüllen aus Kunststoff zurückgreifen zu müssen. Ziel seiner Arbeit ist es, ein Wuchshüllen-Schutzsystem zu entwickeln, das praktisch handhabbar, kostengünstig und ökologisch nachhaltig ist. Mit der im Rahmen der Arbeit entwickelten Wuchshülle ist ihm das in jeder Hinsicht gelungen.

Die Bachelorarbeit weist eine bemerkenswerte Bearbeitungstiefe auf. Fottner versteht Nachhaltigkeit ganzheitlich und berücksichtigt sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte. Zudem bleibt er nicht auf der theoretisch-abstrakten Ebene, sondern behandelt den gesamten Entwicklungsprozess: von der ersten Idee über mehrere Designversuche bis hin zum Prototypenbau. Vielversprechende Modelle testet er anschließend an etwa zweijährigen Jungbäumen. Anhand der Ergebnisse dieser Praxistests modifiziert er sein Produkt weiter. Begleitet wird der gesamte Prozess durch Interviews mit Expertinnen und Experten aus der Forstwirtschaft: In der frühen Phase, um zu erörtern, welche Bedingungen und Eigenschaften für die Nutzerinnen und Nutzer der Wuchshüllen ausschlaggebend sind. Dazu gehören beispielsweise Aspekte wie Praktikabilität, Gewicht, Installation oder Produktpreis. In weiterer Folge wird der Prototyp zur Diskussion gestellt und mittels Experten- und Expertinneninterviews Einschätzungen zur Anwendung generiert, insbesondere in Bezug auf mögliche Wechselwirkungen zwischen Flora, Fauna und dem verwendeten Material.

Fabian Fottner leistet mit seiner Bachelorarbeit einen maßgeblichen Beitrag zum konstruktiven Umgang mit der Mikroplastikproblematik im Wald. Mit dem von ihm vorgeschlagenen System muss auf die für die Aufforstung von Jungbäumen so wichtige Wuchshülle nicht verzichtet werden. Die Wuchshülle ist zudem für verschiedene Baumarten geeignet und unterstützt somit die Wiederaufforstung in Form von Mischwäldern, die bekanntermaßen resistenter und widerstandsfähiger gegenüber den sich rasch ändernden klimatischen Bedingungen sind als Monokulturwälder und in der Forstwirtschaft eine immer größere Rolle spielen.

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