Die große Liebe zu Robotern an der THI

Jedes Jahr findet am 7. Februar der “Liebe-Deinen-Roboter-Tag” statt. Wie ein Experte der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) weiß, wird die Verknüpfung von Emotionen mit Robotern in Zukunft immer wichtiger. Ein Paradebeispiel aus der Praxis ist Roboterhund Spike.

Ein Mann kniet neben einem Roboterhund

Roboterhund Spike kann mit Hilfe seines im 3D-Drucker erstellten Kopfes Emotionen zeigen. Prof. Dr. Stefan Kugele ist einer der Projektleiter von „Enamour“. Foto: THI

Im Sommer 2022 lief Roboterhund Spike zum ersten Mal über den Campus der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und erntete viele erstaunte Blicke. Fast wie ein echter Vierbeiner kann Spike aufs Wort hören, auf Kommandos reagieren und Emotionen äußern. Der Körper des 15 Kilogramm schweren Roboters kann sich in zwölf und der Kopf in drei Freiheitsgrade bewegen.

Studierende der THI hatten dem vom Artificial Intelligence Network Ingolstadt gGmbH (AININ) bereitgestellten Roboter ein Update verpasst. „Das Emotionalisieren des Ganzen war ein Thema, weil Spike durch die Veränderung des Augenbilds Gefühle äußern kann“; sagt Christian Anghelide von AININ. Prof. Dr. Gerhard Elsbacher, Prof. Dr. Stefan Kugele, Mariano Frohnmaier und Prof. Dr. Munir Georges haben dafür eine Gruppe aus 35 Studierenden der Fakultäten Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau zusammengestellt. Neben dem Bau von mechanischen Teilen für die Steuerung und der Programmierung der Software, floss auch Know-How aus dem Themenbereich Künstliche Intelligenz in das Studierendenprojekt „Empathy with aN AutonoMOUs Robot“ (ENAMOUR) ein.

Intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration

An der THI beschäftigen sich zahlreiche Forschende mit Robotern. Die Maschinen sollen sich immer mehr an Menschen anpassen und mit ihnen interagieren. Einsatzbereiche sind unter anderem die Pflege älterer sowie behinderter Menschen oder die Betreuung von Kindern. Nicht nur bei diesen sozialen Robotern spielt die künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle, da die Roboter flexibel auf die menschlichen Bedürfnisse reagieren sollen.

„Die Verknüpfung von Robotern mit Emotionen ist wichtig und wird in Zukunft immer wichtiger werden“, sagt Prof. Dr. Christian Pfitzner, der auf dem Gebiet Intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration an der THI lehrt und forscht. Die Bandbreite der Designs bei Robotern sei sehr groß. Auf Fachkonferenzen hat Pfitzner schon alles gesehen: Angefangen bei zweckmäßigen Robotern ohne Gesicht über Robotern, die ähnlich wie Spike Emotionen auf dem Display hatten, bis zu Robotern mit leuchten roten LED-Augen wie aus einem Gruselfilm schon alles gesehen.

Informationen zum Studiengang Robotik

Wer selbst mit einem Studium in diesem Fachbereich liebäugelt, dem sei eine besondere Veranstaltung ans Herz gelegt: Prof. Pfitzner beantwortet für Interessierte des Bachelor-Studiengangs Robotik bei der virtuellen Informationsveranstaltung am Dienstag, 21. Februar 2023, von 17 Uhr bis 18 Uhr, alle Fragen.

Hintergrund zum „Liebe-Deinen-Roboter-Tag“

Der Ehrentag für Roboter war ursprünglich im Jahr 2001 als einmaliges, scherzhaftes Event gedacht, um das Album des US-Musikers Victor Lams „Robot Love“ zu promoten. Die Idee verselbstständigte sich jedoch. Heutzutage geht es eher darum, über die Rolle der Roboter in der Gesellschaft nachzudenken.