Fachtagung “Nahwärme im Neubau – Es lohnt sich doch!“ an der THI

Ein Bericht des InES

Rund 65 Personen nutzten die Möglichkeit im Rahmen der Fachtagung sich auf dem Gebiet Nahwärme im Neubau fortzubilden und eventuelle Fragen zu klären. Quelle: THI

Um den Erfolg der Energiewende in Deutschland zu gewährleisten, benötigt es auch ein Umdenken im Bereich der Wärmeversorgung. Um diese effizienter zu gestalten, gibt es unterschiedliche Ansätze. Eine Möglichkeit dabei ist der Bau von modernen Nahwärmenetzen. Dabei wird im Neubaubereich aufgrund des niedrigen Wärmebedarfs in modernen Gebäuden häufig die Frage der Wirtschaftlichkeit diskutiert. Aus diesem Grund hat das Kompetenzzentrum am 04. Dezember 2018 eine Fachtagung mit dem Thema „Nahwärme im Neubau – Es lohnt sich doch!“ veranstaltet.

Das Hauptziel der Tagung war es, die Veranstaltungsteilnehmer für das Thema Nahwärme zu sensibilisieren und anschaulich darzustellen, unter welchen Rahmenbedingungen Nahwärmeprojekte auch im Neubau aus ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten durchaus sinnvoll sein können.

Im ersten Expertenvortrag von Peter Karmann und Alexander Bendzko, Geschäftsführer und Prokurist der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) Ingolstadt wurde eine Entscheidungsmatrix zum Thema Nahwärmeversorgung aus Sicht der GWG dargestellt. Je nach Art und Umfang der Baumaßnahme spielen hierbei vor allem der Primärenergiebedarf, die Anlagentechnik sowie die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Ein Kernelement stellen ebenso die Investitions- und Betriebskosten dar, welche bei den passenden Rahmenbedingungen für die gebündelte Wärmeversorgung ganzer Quartiere niedriger ausfallen können als bei vielen einzelnen Heizungsanlagen.   

Der zweite Vortrag von Alexander Frey, Projektmanager bei der Solarbayer GmbH, handelte von unterschiedlichen Pufferspeicherlösungen für Nahwärmenetze. Herr Frey erläuterte bei welchen Nahwärmenetzen ein Einsatz von dezentralen Pufferspeichern unabdingbar ist. Des Weiteren wurden die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Pufferspeicher erklärt und an Hand eines bereits umgesetzten Bauvorhabens veranschaulicht.

Den dritten und letzten Expertenvortrag hielt Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter der NATURSTROM AG. Sein Vortrag behandelte vor allem das Thema der kalten Nahwärme sowie deren Vorteile gegenüber der klassischen Nahwärme. Außerdem unterstrich er die Wichtigkeit regenerativer Wärmequellen. Darüber hinaus wurden die genannten theoretischen Punkte mit einem Projekt aus der Praxis veranschaulicht. Bei dem Projekt handelte es sich um ein Neubaugebiet mit über 40 geplanten Gebäuden in Reichenbach an der Fils. Dort wird zur Wärmeversorgung ein kaltes Nahwärmenetz mit Erdkollektoren als Wärmequelle verbaut.  

Die rund 65 Anwesenden verfolgten die Beiträge der vortragenden Experten mit Interesse und nutzten den direkten Austausch mit den anwesenden Fachexperten im Anschluss an die Vorträge.

Im „Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen“, gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Freistaat Bayern, beschäftigen sich 15 Netzwerkpartner aus der Region Ingolstadt unter der Leitung des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) der Technischen Hochschule Ingolstadt mit der Gebäudeenergieversorgung der Zukunft.

Link zum Veranstaltungsvideo: https://www.youtube.com/watch?v=zT0PQvcqzt0&t=1s

Weitere Informationen unter: www.waerme-wohnen.org