Die Zukunft effizienter Nahwärmenetze – Workshop zu innovativen Wärmenetzen mit variabler Temperatur

Im Rahmen der Podiumsdiskussion konnten gemeinsam technische, rechtliche als auch kommunale Handlungsempfehlungen zur Optimierung von Nahwärmenetzen im Bestand sowie im Neubau erarbeitet werden. Von links: Andreas Winkler (Enerpipe), Prof. Tobias Schrag (THI, InES), Alfons Kruck (Ratiotherm)

Am vergangenen Mittwoch, 27. April 2022, fand im Rahmen des Projekts „Ländliche Energieversorgung der Zukunft“ (LEnZ) des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Workshop in Präsenz an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) statt. Mittels Impulsvorträgen mit anschließenden fachlichen Diskussionen konnten gemeinsam unterschiedliche, zukunftsfähige Nahwärmenetzkonzepte vorgestellt und beurteilt werden. Bei allen Konzepten steht die Reduktion der Wärmenetzverluste im Fokus, was gemäß Expertenmeinung der größte Hebel für Effizienzsteigerungen ist.

Auf Einladung der projektleitenden Professoren Tobias Schrag und Markus Goldbrunner fanden sich 20 Experten aus dem Bereich Wärmenetze an der THI ein. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Frau Melanie Werner (InES) den Anwesenden Forschungsergebnisse aus dem Projekt NATAR vor und erläuterte Möglichkeiten, wie Wärmenetze mit abgesenkter Temperatur als Anbieter von Regelleistung am Strommarkt agieren können. Im Anschluss an den Vortrag von Frau Werner erklärte Herr Alfons Kruck der Firma Ratiotherm den Teilnehmenden, welche Aufgaben dezentrale Wärmepumpen als Hausübergabestation in einem Wärmenetz übernehmen und wie der Stand der Technik in diesem Feld ist. Per Videobeitrag referierte Thilo Jungkunz des Unternehmens Belence Energy über kombinierte (warm/kalt) Nahwärmenetzprojekte im Sinne der Sektorkopplung. Herr Jungkunz unterstrich seine Darstellungen mit einem konkreten Beispiel aus der Praxis.     
Nach einer kurzen Pause folgte der letzte Impulsvortrag von Herrn Andreas Winkler von der Firma Enerpipe. Herr Winkler stellte den Teilnehmenden ein mögliches Konzept für Niedertemperaturnetze im Neubau und Bestand vor. Als letzten Tagesordnungspunkt gab es noch eine Podiumsdiskussion mit allen anwesenden Referenten, moderiert von Prof. Schrag. Sowohl bei der Podiumsdiskussion als auch im Anschluss an die Vorträge zeigte sich der „Workshopcharakter“ der Veranstaltung, denn hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit sich einzubringen, Fragen zu stellen und gemeinsam über die vorgestellten Konzepte und Ansätze zu diskutieren.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Diskussionen im Rahmen des Workshops sehr aufschlussreich waren, die Referenten interessante Projekte und Möglichkeiten vorgestellt haben und auch der Austausch zwischen Referenten und Teilnehmenden als wertvoll empfunden wurde.

Der Bereich Technologietransfer und Internationale Projekte des InES widmet sich der Vernetzung der angewandten Forschung mit regionalen und internationalen Akteuren im Bereich der Erneuerbaren Energien. Dazu gehören ebenso öffentliche Veranstaltungen, wie der abgehaltene Workshop, im Rahmen der hier angesiedelten Projekte. Durch diese sollen sowohl der Wissenstransfer als auch die Diskussion über die Zukunft der Erneuerbaren Energien und der zugehörigen Technologien gefördert werden.    

Das Projekt LEnZ wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Freistaat Bayern gefördert.