Bürokratie bremsen, Innovation fördern: SMARTCHAIN hilft klein- und mittelständischen Unternehmen durch den Vertragsdschungel

Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen vor ständig neuen Herausforderungen: Datenschutz, Umweltstandards, Transparenzpflichten – und seit Kurzem auch das Lieferkettengesetz. Die Bürokratie wächst, die Ressourcen nicht. Das Forschungsprojekt SMARTCHAIN will das ändern – mit Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Lösungen für den Vertragsalltag.

Das Projekt wurde bei einer Preisverleihung im Bundesministerium ausgezeichnet (Foto: J. Konrad Schmidt).

Vor allem kleinere Zulieferer müssen oft nachweisen, dass ihre Produkte unter fairen, rechtlich einwandfreien Bedingungen entstehen – und das gegenüber großen Konzernen, die längst ihre eigenen Standards und Anforderungen haben. Das kann bedeuten: seitenlange Verträge, juristische Beratung, aufwendige Abstimmungen mit Partnerfirmen. All das kostet Zeit, Geld – und manchmal auch Nerven.

SMARTCHAIN soll diesen Prozess vereinfachen und digitalisieren. Die Plattform wird KI-gestützt vertragliche Dokumente, prüfen und verwalten – automatisch und nachvollziehbar. So soll etwa die Abstimmung über sogenannte Codes of Conduct, Verhaltensrichtlinien für Lieferanten, schneller, transparenter und günstiger ablaufen. Dies umfasst Themen wie Datenschutz (DSGVO), internationale Sanktionen oder Nachhaltigkeitsvorgaben – und das alles modular, also anpassbar an unterschiedliche Branchen und Vertragsarten. Das Ziel: Weniger Papierkram, mehr Klarheit und Planungssicherheit – ohne dass kleine Betriebe ihren kompletten Alltag umstellen müssen.

Das Projekt läuft von Februar 2025 bis Januar 2028, gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit insgesamt 5,8 Millionen Euro. Mit dabei sind unter anderem die Technische Hochschule Ingolstadt, thyssenkrupp Materials Services, die Jonda Metallwarenfabrik GmbH sowie weitere Partner aus Forschung und Beratung.

 Was SMARTCHAIN besonders macht: Es vereint Fachwissen aus Industrie, Recht und Technologie – und behält dabei den Blick für den Alltag kleiner und mittlerer Unternehmen. Denn die sind oft besonders betroffen von neuen Gesetzen, haben aber selten eigene Rechts- oder IT-Abteilungen. Und so versteht sich SMARTCHAIN nicht als Ersatz für menschliche Expertise, sondern als Unterstützung: Damit der Mittelstand trotz wachsender Bürokratie den Kopf frei hat für das, was zählt: Innovation und das eigene Geschäft.