Überrascht fragte einer der Besucher: „Was, in Ingolstadt gibt es eine Hochschule?“ – Nicht nur irgendeine, sondern eine mit starken, zukunftsweisenden Designstudiengängen. Davon konnte man sich in der Ausstellung selbst ein Bild machen: Toaster, die das Studiengangslogo auf Waffeln brannten als augenzwinkernde Spielerei, Workshops zum KI-gestützten Entwerfen, Vorträge über Verantwortung im Designprozess, eine Pecha Kucha Night und studentische Showcases machten den Auftritt zu einem offenen Raum für Austausch, Experiment und neue Perspektiven.
Besonderes Interesse galt der Arbeit von Nicolas Heider, der mit seinem Projekt „Smart Hybrid Prototyping im Designprozess für ein Zukunftskonzept einer teleoperierten Baumaschine“ einen Blick auf die Bauwirtschaft von morgen warf. Seine Kombination aus Gestaltungskompetenz, technologischem Know-how und gesellschaftlichem Weitblick zeigte: Auch in traditionsreichen Branchen lassen sich durch mutiges Design konkrete Zukunftsszenarien entwickeln.
„Diese Arbeit steht beispielhaft für das, was unser Studiengang ausmacht“, sagt Erik Schneider, Heiders betreuender Professor. „Sie vereint gestalterische Präzision mit technischer Tiefe und einem klaren Zukunftsblick – und sie zeigt, wie Designerinnen und Designer Verantwortung übernehmen können, ohne an gestalterischer Freiheit einzubüßen.“
Durch hybride Prototyping-Methoden wird ein System greifbar, in dem Baumaschinen digital gesteuert und ressourcenschonend betrieben werden. Das Ergebnis: ein nachvollziehbares, komplexes Konzept, das sich nicht im Theoretischen verliert, sondern zum Anfassen einlädt. Heiders Ansatz steht exemplarisch für den Anspruch des Studiengangs, Innovation erfahrbar zu machen.
Die MCBW ist das größte Designfestival im deutschsprachigen Raum. Sie bringt Unternehmen, Hochschulen und Kreative zusammen, um aktuelle Fragen aus Design, Wirtschaft und Gesellschaft zu verhandeln. Dass der Studiengang Technisches Design dort vertreten war, ist ein klares Zeichen: Wer heute gestalten will, braucht nicht nur gute Ideen – sondern Haltung, Kontext und Lust auf Veränderung.