Rotary Forschungspreis 2021 würdigt zwei herausragende Arbeiten

Auszeichnungen für zwei Forschergruppen der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) für neue Airbag-Technologie sowie für eine Innovation in der Leistungselektronik

Preisträger bekommen von Laudatoren den Scheck überreicht.

Preisverleihung im CARISSMA der THI: (von links) THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober, Preisträger Prof. Dr. Thomas Brandmeier, Stefan Höchstädter, Präsident Rotary Club Ingolstadt, Preisträger Sri Krishna Bhogaraju und Maximilian Schmid, Dr. Martin Beck, Vorsitzender Rotary Stipendium Ingolstadt. (Foto: THI)

Bei der erstmaligen Verleihung des Rotary Forschungspreises durch den Rotary Club Ingolstadt durften sich gleich zwei Forscherteams der THI über die Auszeichnung freuen. Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Forschungsprojekte entschied die Jury, den Preis und das Preisgeld auf zwei Preisträger aufzuteilen.

Ein mit 3.000 Euro dotierter Preis geht an Prof. Dr. Thomas Brandmeier und sein Team mit ihrer neuen Airbag-Technologie und dem Thema „Sichere Perception für ein integrales Schutzsystem für Automatisiertes Fahren und Elektromobilität (PSAFE)“. 2.000 Euro gehen an die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Sri Krishna Bhogaraju und Maximilian Schmid mit ihrer Entwicklung einer neuartigen Kupfer-Sinter-Paste für die Aufbau- und Verbindungstechnik in der Leistungselektronik, wie sie z.B. in der Elektromobilität und bei Windkraftanlagen eingesetzt wird. Das Forschungsergebnis entstand im Zuge einer Dissertation zum Thema „Lösungen für kosteneffektive und langlebige Leistungselektronik“.

Kernmerkmal der THI ist die Forschung

„Ich freue mich, dass wir heute Forscher auszeichnen dürfen, die besonderes geleistet haben und die sich in einem wettbewerblichen Verfahren diesen Preis verdient haben“, sagte Prof. Dr. Walter Schober bei der Ehrungsfeier im CARISSMA Forschungsbau der THI. „Für uns als THI spielt die angewandte Forschung eine besondere Rolle. Wir zählen bundesweit unter den rund 210 Fachhochschulen zu den forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften.“ Nicht nur das bundesweit wissenschaftliche Leitzentrum für Fahrzeugsicherheit, der CARISSMA-Forschungsbau, sei dafür ein sichtbares Zeichen, sondern auch die Benennung zum KI-Mobilitätsknoten im Rahmen der Hightech Agenda Bayern.

Acht hochkarätige Bewerbungen waren eingegangen, die ein breites Spektrum abdeckten – von der Mobilitätsforschung, über Themen zur Künstlichen Intelligenz bis hin zur Gesundheitsforschung. Die Jury, bestehend aus THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober, Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Vorstand für Wirtschaftsförderung und Digitalisierung bei der IFG Ingolstadt, Altpräsident Prof. Dr. Gunter Schweiger, Prof. Dr. Christian Endisch, Institutsleiter Innovative Mobilität und Preisträger des letzten Forschungspreises, hat die Bewerbungen unter den Kriterien wissenschaftliche Qualität und Relevanz, Innovationsgrad, potentieller Beitrag zur Lösung technologischer, ökonomischer, ökologischer oder sozialer Herausforderungen sowie Reifegrad beziehungsweise Realisierungswahrscheinlichkeit bewertet. Dabei wurde u.a. der Impactfaktor der wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Patentanmeldungen berücksichtigt.

3.000 Euro für neue Airbag-Technologie

Der Preis wurde an THI-Professor Dr. Thomas Brandmeier und sein Team verliehen. Bei der neuen Airbag-Technologie handelt es sich um eine langjährige Forschungsleistung des Professors, die bereits 2010 mit der Entwicklung und anschließenden Serienproduktion des Körperschallairbags den bayerischen Innovationspreis erhalten hat. Es folgte die Nominierung für den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft aufgrund der aktuell beim Partner Continental in Entwicklung befindlichen Airbag-Steuerungs-Technologie für autonom fahrende Autos unter Berücksichtigung der Zündung vor dem Kollisionszeitpunkt. Zudem können Prof. Brandmeier und sein Team einen sehr hohen Publikations-Impact-Faktor von 23 Veröffentlichungen sowie zehn Patentmeldungen vorweisen.

2.000 Euro für eine neuartige Paste für Leistungselektronik

Der Preis geht an Sri Krishna Bhogaraju und Maximilian Schmid und ihre Lösungen für eine kosteneffektive und langlebige Leistungselektronik. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter der THI haben eine Kupfer-Sinterpaste entwickelt, die für die Aufbau- und Verbindungstechnik in der Leistungselektronik verwendet werden kann. Die Paste zeichnet sich durch deutlich geringere Kosten und bessere thermische und mechanische Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Lösungen aus. Zwei Patente wurden eingereicht, die derzeit geprüft werden. Die beiden Wissenschaftler arbeiten in der Gruppe „Microelectronics Packaging“ von Prof. Elger im Institut für Innovative Mobilität (IIMo) an der THI. Es bestehen Kooperationen mit Osram, Continental und anderen Firmen. Wichtig für die Jury: Sie können starke Industriepartner vorweisen, die bereits mit der Sinterpaste arbeiten.

Rotary Forschungspreis

Der Rotary Club Ingolstadt verleiht über seinen Förderverein Rotary Stipendium Ingolstadt e.V. ab 2021 jährlich wechselnd den Rotary Forschungspreis an den Ingolstädter Standorten der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2021 wurde der Preis erstmalig an der Technischen Hochschule Ingolstadt vergeben.

Der Rotary Forschungspreis richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die innovative Impulse für die weitere gesellschaftliche, soziale, technische, wirtschaftliche oder ökologische Entwicklung geben. Zu den Auswahlkriterien zählen wissenschaftliche Qualität und Relevanz der Forschung, Innovationsgrad, potentieller Beitrag zur Lösung konkreter Herausforderungen sowie Reifegrad und Realisierungswahrscheinlichkeit der Forschungsergebnisse. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.