Forschungsprogrammatik

Die Forschungsprogrammatik von CARISSMA strebt eine stetige Erhöhung der Fahrzeugsicherheit im Gesamtkontext der Verkehrssicherheit, d.h. der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, an. 

Primäres Ziel ist die Realisierung eines globalen Sicherheitssystems, das durch die Vernetzung umfeldbasierter Sensoren unter Nutzung des bionischen Prinzips die menschlichen Sinne "Sehen", "Fühlen", "Hören" und "Kommunizieren" nachbildet und auf Basis dieser Informationen potentielle Gefahren aus der Umgebung erkennt und abwendet.

Was die Technik von der Natur lernen kann: vom bionischen Prinzip zum globalen System

Unsere menschlichen Sinne sind perfekt auf die Umgebung abgestimmt. Somit reagieren wir in Sekundenbruchteilen auf potentielle Gefahrensituationen. Mithilfe der Sinneseindrücke nehmen wir die Umgebung wahr, verarbeiten diese Informationen im Gehirn und agieren bzw. reagieren auf verschiedenste Situationen. Auf diesem Schema, welches im Laufe der Evolutionsgeschichte immer weiter verfeinert wurde, beruht die CARISSMA-Forschung.

CARISSMA geht von der Annahme aus, dass die Natur durch evolutionäre Prozesse optimierte Strukturen entwickelt, von denen der Mensch lernen kann. Mithilfe des bionischen Prinzips werden evolutionsbiologische Phänomene auf die Fahrzeugtechnik übertragen.

 

Wie soll diese Übertragung stattfinden?

Während heutige Sicherheitsfunktionen vorwiegend/primär als Einzelsysteme realisiert sind, basiert das "globale Sicherheitssystem" von CARISSMA auf der Vernetzung aktiver und passiver Sicherheitsfunktionen. In Anlehnung an das bionische Prinzip wird eine drohende Gefahr im Straßenverkehr vom "globalen Sicherheitssystem" zunächst über Sensoren wahrgenommen und anschließend in einer Recheneinheit verarbeitet. Das "globale Sicherheitssystem" kommuniziert mit der Umwelt und leitet bei Bedarf Maßnahmen zur Unfallvermeidung ein. 

  • Wahrnehmung: Sehen (z.B. Radar, Kamera, Lidar), Hören (z.B. Körperschallsystem CISS), Fühlen (z.B. Bewegungssensoren, Druckmesssysteme PTS, Beschleunigungs- und Drehratensensoren)
  • Informationsverarbeitung: Algorithmen zur Unfallvermeidung (z.B. Warnelemente, Bremse) und Unfallfolgenminderung (z.B. Airbag, Gurtstraffer)
  • Kommunikation mit der Umwelt: Car2X (z.B. WLAN, Mobilfunk, LTE).