Karrierewege: Alumna Darina Oumanski hat ihr eigenes Unternehmen gegründet

Darina Oumanski (Mitte) mit zwei verkleideten Frauen

Darina Oumanski (Mitte) mit Freundinnen beim "Dota2" Games-Event in Frankfurt am Main 2017. Foto: privat

Dass sie sich irgendwann selbstständig machen wollte, wusste sie schon mit elf Jahren. Damals, kurz nach dem Zerfall der Sowjetunion, als Darinas Vater – ehemaliger Offizier der sowjetischen Armee – plötzlich begann, alte Möbel vom Schrottplatz zu sammeln. Er restaurierte sie und verkaufte sie gewinnbringend auf dem freien Markt. „Mein Vater ist und war schon immer eine sehr prägende Figur in meinem Leben“, erzählt Darina Oumanski heute, mehr als 30 Jahre später. „Irgendwann fing er an, alles ‚selbst zu machen‘, war sein eigener Chef. Das wäre unter kommunistischer Herrschaft völlig undenkbar gewesen und war für mich als Kind absolut revolutionär und beeindruckend.“

Sie selbst wagt sich 2017 in die Eigenständigkeit. Dieser Schritt war direkt nach ihrem Abschluss im Bachelorstudiengang Internationales Handelsmanagement 2009 nicht unbedingt selbstverständlich. Sie hatte in Kooperation mit MediaMarkt-Saturn dual studiert, arbeitete dort zunächst als Teamleiterin und wechselte danach alle zwei bis drei Jahre den Job – immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Schließlich gründete sie ihr eigenes Unternehmen Never Alone Games UG in der E-Sports-Branche, die damals boomte. Seitdem entwickelt sie Ideen für etablierte Firmen ebenso wie für junge Start-Ups, berät zu Marketing-Kampagnen, Fundraising oder Games-Entwicklung. Zu ihren Kunden zählen unter anderem ZDF Enterprises oder Kinguin, eine der größten Gaming-Plattformen im Internet.

„Ich habe schon immer gerne Computerspiele gezockt, so dass es für mich naheliegend war, mich auf diesen Bereich zu spezialisieren“, sagt Darina. Je nach Budget ihrer Kunden arbeitet sie entweder allein oder holt den ein oder anderen Freelancer an Bord. Auf diese Weise kann sie mit Unternehmen weltweit zusammenarbeiten.

Außerdem profitiert sie bei ihrer Tätigkeit maßgeblich von dem Wissen, das sie während ihres Studiums an der THI Business School erworben hat. So hat sie sich in ihrer Bachelorarbeit 2009 mit Neuro-Marketing beschäftigt. „Das ganze Thema war damals wissenschaftlich noch nicht sehr intensiv untersucht“, erläutert Darina. „Im Kern geht es darum zu erforschen, wie und auf welche Anreize unser Gehirn reagiert, zum Beispiel, wenn wir eine Kaufentscheidung treffen.“ Heute, zwölf Jahre später, sind viele der Theorien wissenschaftlich belegt und sie kann sie für ihre Beratertätigkeit optimal nutzen.

Dabei war es keineswegs selbstverständlich, dass sie ihr Studium bestehen würde. „Ich muss ehrlich gestehen, dass es ein paar Mal verdammt knapp war“, gibt Darina lachend zu. „Das war meine eigene Schuld. Ich weiß noch, am Tag vor der Abschlussprüfung in Marketing bin ich erst um 5 Uhr morgens ins Bett gegangen, weil ich viel zu lange ‚World of Warcraft‘ gezockt hatte. Die Prüfung war um 9 Uhr. Eine Katastrophe! Schwanger war sie zu der Zeit auch noch … Naja, irgendwie hat es trotzdem geklappt. Mit Ach und Krach.“

Der THI Business School ist Darina bis heute auf besondere Weise verbunden, als eines der 16 Mitglieder des 2020 neu gegründeten Praxis-Beirats. In dieser Funktion unterstützt sie die Fakultät mit regelmäßigem Feedback bspw. zur strategischen Weiterentwicklung.