"Mein Traum ist es, im Marketing zu arbeiten."

 

Paul Miiro (30) hat im Herbst 2016 die Teilnahme am Integrationscampus des IAW aufgenommen. Gemeinsam mit 19 anderen Teilnehmern aus Afghanistan, Syrien, China und Nigeria ist er in den ersten Druchlauf des Qualifizierungsprogramm gestartet. Im Interview verrät er seine Geschichte.

Herr Miiro, woher stammen Sie und seit wann sind Sie in Deutschland?
Ich wurde in Uganda geboren. Vor etwa einem Jahr bin ich nach Deutschland geflohen, um den politischen Verhältnissen dort zu entgehen. In meinem Heimatland gibt es keine Freiheit, deshalb sind die meisten Mitglieder meiner Familie geflohen – viele von ihnen nach Amerika. Nach Deutschland kam ich ganz allein. Ich war dann zunächst in einer Unterkunft in Gaimersheim untergebracht. Dort hat mir eine Freundin vom Integrationscampus Neuburg erzählt. Daraufhin habe ich mich beworben.

Haben Sie in Uganda bereits eine Hochschule besucht?
Ja, an der Universität in Kampala habe ich einen Bachelorstudiengang im Bereich Betriebswirtschaftslehre abgeschlossen. Danach habe ich zwei Jahre bei der nonprofit-Organisation Reach Young People Uganda gearbeitet. Dort war ich Leiter der Finanzabteilung.

Sie sprechen sehr gut Deutsch. Konnten Sie die Sprache bereits bevor Sie
hier ankamen?

Nein, ich lerne erst Deutsch seitdem ich hier im Land bin. Während meiner Zeit in Gaimersheim habe ich mir vieles selbst beigebracht. Ich habe deutsche Bücher gelesen und mich so weitergebildet. Hier am Integrationscampus habe ich auch Sprachkurse, in denen ich mein Wissen vertiefe.

Was lernen Sie neben der deutschen Sprache noch?
Ich besuche von Montag bis Freitag verschiedene Kurse. Neben Deutsch- haben wir auch Englischunterricht und Integrationskurse. Dort lernen wir zum Beispiel etwas über die deutsche Geschichte und Kultur. Auf unserem Stundenplan stehen außerdem wirtschaftliche Fächer, Business Management und Mathematik.

Wie gefällt Ihnen der Integrationscampus?
Ich bin froh, dass ich hier lernen kann und Hilfe bekomme, mich später in den Arbeitsmarkt in Deutschland zu integrieren. Am besten gefallen mir die Lektionen in den Bereichen Business Management und Unternehmensplanung. Da lerne ich Sachen, die ich später in der Praxis anwenden möchte.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Nach dem Integrationscampus würde ich gerne ein duales Studium absolvieren. Dann könnte ich arbeiten, mir ein Leben aufbauen und mich gleichzeitig weiterbilden. Ich möchte einen Masterabschluss im Wirtschaftsbereich machen. Mein Traum ist es, später im Marketing zu arbeiten. Am liebsten wäre es mir, hier in der Gegend zu bleiben und bei einer großen Firma, wie Audi oder aerospace, zu arbeiten.