„Das berufsbegleitende Studium legt ein solides Fundament für die weitere berufliche Karriere unserer Teilnehmer.“

Name: Prof. Dr. Karin Schmidt
Lehrgebiet: Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Controlling
Studiengang:Betriebswirtschaftslehre (B.A.)

Wie erleben Sie die Studierenden im berufsbegleitenden Studium?
Die Teilnehmer sind generell sehr wissbegierig und motiviert und haben eine klare Vorstellung, was sie durch ihre Weiterbildung erreichen möchten. Sie haben sich ganz bewusst für das Studium entschieden, versprechen sich viel davon und hinterfragen die Inhalte: Warum lerne ich das? Was bringt mir das für meine berufliche Tätigkeit? Sie haben einen klaren Fokus und wissen, was sie wollen. Außerdem geben sie direktes Feedback, welche Themengebiete sie interessieren.

Ist es also ein intensiveres Arbeiten?
In gewisser Weise schon. Im Vollzeit-Studium erzähle ich aus der Praxis, hier ist es ein Austausch. Die Studierenden bringen sich selbst in hohem Maß ein, liefern Beispiele und erzählen von Vorfällen aus ihrem Arbeitsalltag. So habe ich als Dozentin die Möglichkeit mich inhaltlich zu fokussieren kann die Bereiche herauspicken, die für die Teilnehmer wirklich wichtig sind.

Gibt es inhaltliche Unterschiede zwischen dem Vollzeit-Studium und der berufsbegleitenden Weiterbildung?
Grundsätzlich steht natürlich immer der fachliche Überblick über die Betriebswirtschaftslehre im Mittelpunkt. Herausragend gegenüber dem Vollzeit-Studiengang ist aber, dass wir in der berufsbegleitenden Weiterbildung mehr Fächer im Bereich Sozial- und Führungskompetenz anbieten. Wir richten uns hier ganz nach den Bedürfnissen unserer berufstätigen Studierenden. Diese haben nämlich in der Regel den Wunsch, ein Fundament für ihre weitere Karriere zu legen und beruflich aufzusteigen. Und dabei sind eben genau solche Qualifikationen entscheidend: Selbstkompetenz, Zeitmanagement, Teamentwicklung, Coaching und Führung spielen eine wichtige Rolle.

Wie gestalten Sie die Lehrveranstaltungen?
Im berufsbegleitenden Studium ist es wichtig, die Präsenzphasen intensiv zu nutzen. Um den Lernstoff zu vertiefen, bieten sich dann unter anderem Gruppenarbeiten an. Dabei versuche ich, sowohl betriebswirtschaftliche Themen, als auch Soft Skills zu vermitteln. Durch die Verknüpfung einer fachlichen Disziplin mit Team-Building-Übungen, erzielen wir maximalen Lernerfolg, indem wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Außerdem werden so auch die Methodenkompetenzen der Teilnehmer geschult: Wie gehe ich an ein Problem ran? Wie leite ich die Lösung ab?

Ist es schwierig das Studium mit dem Beruf zu vereinbaren?
Sicherlich ist es eine Herausforderung den Spagat zwischen Arbeit, Studium und Familie zu meistern. Wichtig finde ich dabei, dass der Arbeitgeber dahintersteht. Einige unserer Studierenden haben ihre Wochenarbeitsstunden reduziert, andere legen Wert darauf, sich vor Prüfung frei zunehmen. Solche Dinge sind ohne die Unterstützung des Vorgesetzten schwierig. Hinzu kommt dann natürlich das persönliche Engagement: Man muss sich immer wieder neu für Lernphasen motivieren und zwar über einen Zeitraum von 3,5 Jahren hinweg. Dafür steht am Ende ein Bachelorabschluss, der die Teilnehmer beruflich und privat weiterbringt.

Wie unterstützen Sie die Studierenden auf diesem Weg?
Wir stellen die Zeit- und Stundenpläne ein halbes Jahr vor dem Semesterstart zur Verfügung, so dass sich unsere Studierenden möglichst gut mit dem Arbeitgeber abstimmen können. Außerdem kommen wir der Berufstätigkeit und dem vollen Terminkalender unserer Studierenden entgegen, indem wir Prüfungen nicht geballt ansetzen, sondern diese über einen gewissen Zeitraum verteilen. Positiv empfinden die Teilnehmer auch den Mix an diversen Prüfungsformen: Also ein Wechsel von schriftlichen Prüfungen und Haus- und Studienarbeiten.

Wie garantieren Sie, dass die Inhalte des Studiums auf die Bedarfe der Praxis abgestimmt sind?
Die Hochschule steht in kontinuierlichem Dialog mit Unternehmen, Handwerkskammern und Verbänden wie der Industrie- und Handelskammer. Als Dozentin halte ich mich auf dem Laufenden, passe mich neuen Gegebenheiten an und hinterfrage, welche aktuellen Herausforderungen es in den Firmen gibt. Ganz wichtig ist dabei natürlich der Austausch mit unseren Studierenden. Wir führen Qualitätszirkel durch, bei denen unsere Teilnehmer Feedback geben. So bekommen wir direkte Rückmeldung, was den Studierenden am Studienkonzept und der Durchführung gefällt und was weniger. Solche Gespräche sind wichtig, weil wir so Verbesserungspotenzial erkennen und unser Angebot weiter optimieren können.