Erster Ingolstädter Patenttag legt Grundstein für neuen Schwerpunkt an der THI

Hochrangige Expertinnen und Experten hielten beim ersten Ingolstädter Patenttag am Freitag, den 10. Februar 2023, Vorträge für ein Fachpublikum an der THI. Die Veranstaltung war zugleich symbolischer Auftakt für die geplante Verankerung des Patentwesens in der wissenschaftlichen Forschung.

Frau steht an Pult in vollem Hörsaal

Prof. Dr. Andrea Klug, Professorin für Patentwesen und gewerblichen Rechtsschutz, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Ingolstädter Patenttags. Foto: THI

Mehr als 130 Teilnehmer waren an die Technische Hochschule Ingolstadt gekommen, um sich beim ersten Ingolstädter Patenttag über aktuelle Entwicklungen in der Patentbranche auszutauschen. Prof. Dr. Andrea Klug, Leiterin der Tagung und Professorin für Patentwesen und gewerblichen Rechtsschutz an der THI, betonte wie praxisorientiert die Vorträge gestaltet sind. Eingangs begrüßte Klug hochrangige Expertinnen und Experten wie Dr. Regina Hock, Präsidentin des Bundespatentgerichts, Bernd Maile, Vizepräsident des Deutschen Patent- und Markenamts sowie Beat Weibel, Chief IP Counsel Intellectual Property (Siemens AG).

Zentrales Thema der Veranstaltung war die Herausforderung einer digitalen, vernetzten und internationalen Welt im Hinblick auf Geistiges Eigentum (engl. Intellectual Property, kurz IP). THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober hieß die Patentexpertinnen und -experten, Mitarbeitenden aus Patent- sowie Rechtsabteilungen, Vertreterinnen und Vertreter aus Kanzleien an der Hochschule willkommen und freute sich, dass Andrea Klug so „für das Thema brennt und es an der Hochschule vorantreibt“.

THI setzt Zeichen in Bayern

Die THI bietet aufgrund ihrer Stärke in Technik und Wirtschaft ein perfektes Umfeld, das Thema Geistiges Eigentum nachhaltig in der Hochschulstrategie zu etablieren. „Wir setzen in Bayern ein Zeichen und werden das Patentwesen in der wissenschaftlichen Forschung verankern“, sagte THI-Präsident Schober. Geplant ist die Einführung eines Masterstudiengangs Patentingenieurwesen an der THI sowie durch PI-Projekte in der Lehre und Weiterbildung den Wissenstransfer in und außerhalb der Hochschule zu befördern. Die Forschungsstärke der Hochschule sowie das KnowHow auf dem Gebiet Künstliche Intelligenz mit der Auszeichnung als einer von vier KI-Knotenpunkten in Bayern, bieten dafür das optimale Fundament. „Damit leistet die TH Ingolstadt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des MINT-Bereichs mit Blick auf die IP-Bedarfe in Zukunftstechnologien“, so Prof. Dr. Andrea Klug.

„Die THI ist eine junge, aber renommierte Hochschule“, brachte es Bernd Maile, Vizepräsident des Deutschen Patent- und Markenamts, zu Beginn seines Vortrags auf den Punkt. Maile stellte die Chancen und Risiken der Einführung des Europäischen Einheitspatents dar und betonte die Vorzüge des deutschen Patents. „Das deutsche Patent ist weiter strategisch wichtig. Es hat geringe Kosten und Risiken“, so Maile.

Patentbranche vor großen Herausforderungen

Dr. Regina Hock, Präsidentin des Bundespatentgerichts, berichtete von den ersten Erfahrungen aus der Praxis im Hinblick auf das zweite Gesetz zur Vereinfachung und Modernisierung des Patentrechts. Viele neue, technische Richter seien von Nöten, um die Verfahren mit immer spezielleren Anforderungen zügig abzuarbeiten.

Patentanwalt Beat Weibel, Leiter des IP-Departments der Siemens AG, informierte, welchen Herausforderungen sich die Unternehmen stellen müssen. „Wir sind besorgt im Hinblick auf die Entwicklung der Patentqualität“, sagte Weibel. Daher hätten sich mehrere Unternehmen zusammengeschlossen, die gezielt den Dialog mit dem Europäischen Patentamt suchen. Dieses Thema bot dann auch Anlass für eine erste Diskussionsrunde.

Bis zum frühen Abend hörten die Teilnehmer weitere spannende Vorträge. Unter anderem sprach Wolfgang Roidl, Head of Patent Management bei der Krones AG, über das Thema „Investigative Patentrecherche“ und Bruno Götz, Leiter des Patentzentrums Bayern (Bayern Innovativ), legte den Fokus auf das Thema „Mit patentbasierten Analysen legal spionieren“.

Getreu den Worten „Die Vernetzung ist das besondere Markenzeichen des Patenttags“ nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Patenttags im Anschluss an die Vorträge rege die Chance, sich auszutauschen und über fachspezifische Themen zu diskutieren.

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