Energiewende in der Praxis

Kaltes Nahwärmenetz Dollnstein

Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zum Video zu dieser Exkursion.

Anfang März bot das Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen des Instituts für neue Energie-Systeme der THI interessierten Personen aus Forschung, Wirtschaft und Politik die Möglichkeit, das innovative „kalte“ Nahwärmenetz in Dollnstein kennenzulernen. Im Rahmen einer Exkursion zur ortsansässigen Firma Ratiotherm inklusive Besichtigung der Heizzentrale, dem Herzstück des Nahwärmenetzes, wurde den Veranstaltungsteilnehmern das umgesetzte Nahwärmekonzept vorgestellt.

Seit 2013 darf sich der Markt Dollnstein auch als Energie-Kommune bezeichnen. Einer der Hauptgründe dafür liegt in der Umsetzung eines innovativen Nahwärmekonzepts. Das von Ratiotherm konzipierte Nahwärmenetz wird im Gegensatz zu herkömmlichen Nahwärmenetzen über die Hälfte des Jahres im Niedertemperaturbereich (Vorlauftemperaturen von ca. 30°C) betrieben. Dadurch können die oft hohen Verluste klassischer Nahwärmenetze vermieden werden. Mit Hilfe von integrierten Wärmepumpen in den Hausübergabestationen wird die Temperatur auf das benötigte Temperaturniveau angehoben. Der Strom für die Wärmepumpen stammt aus Photovoltaikanlagen bzw. aus einem eigens betriebenen Blockheizkraftwerk. Mit einer Energiebereitstellung von über 80% aus regenerativen Quellen ist das Nahwärmenetz in Dollnstein ein Beispiel, wie die Energiewende auch im Wärmebereich funktionieren kann.

Das erste Ziel der Exkursion war die Firmenzentrale von Ratiotherm, wo den knapp 50 anwesenden Personen das Konzept in der Theorie erklärt wurde. Zudem berichteten involvierte Personen aus Politik und Planung über Ihre gesammelten Erfahrungen aus der Entwicklung und dem Betrieb des Netzes. Anschließend folgte die Besichtigung der Technik- und Heizzentrale. Zum Abschluss der Exkursion gab es eine gemeinsame Brotzeit und die Möglichkeit zum persönlichen Erfahrungsaustausch mit den Umsetzungspartnern.

Das Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen möchte mit seinen Exkursionen marktfähige und innovative Technologien aus den Bereichen der Wärmeversorgung für Wohngebäude vorstellen. Damit sollen sowohl der Wissenstransfer als auch die Akzeptanz für Erneuerbare Energien gefördert werden. Das Kompetenzzentrum ist gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

 

Mehr Infos zum Kompetenzzentrum Wärme&Wohnen samt 2minütigen Videos zu den bisherigen Fachveranstaltungen unter www.waerme-wohnen.org