Knapp jeder 6. Unfall eines Personenkraftwagens mit verletzten Insassen weist trotz moderner ESP-Systeme ein Schleudern in der PreCrash-Phase auf (Quelle: GIDAS). Ursachen hierfür sind z.B. unangemessene Fahrereingriffe in sicherheitskritischen Fahrsituationen oder eine rutschige Fahrbahn durch Schnee und Eis. Schleudern stellt eine spezielle, nichtlineare Fahrzeugbewegung dar, welche stark von externen Umweltbedingungen abhängt (z.B. Reibwert der Fahrbahnoberfläche).
Um künftige Sicherheitssysteme auch in diesen Fahrzuständen durch vorausschauende Sensoren aktivieren zu können, muss das nahe Fahrzeugumfeld sicher und kontinuierlich erkannt werden. Zusätzlich stellt die Aktivierung von passiven Sicherheitssystemen (z.B. Airbags) eine fahrsicherheitskritische Entscheidung dar und wird mit unter den höchsten Automotive Safety Integration Level (ASIL) eingestuft. Zur Robustheits- und Sicherheitssteigerung werden deshalb unabhängige Plausibilisierungsmethoden der Umfeldinformationen von vorausschauenden Sensoren entwickelt und mit neuen Methoden der Objekterkennung und -verfolgung in kritischen Fahrsituationen erforscht, diese auf Prototypenfahrzeugen implementiert und unter realen Umweltbedingungen in C-ISAFE getestet.
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Thomas Brandmeier, Dr. Dagmar Steinhauser