THI-Forschungsprojekt Top-3-Finalist beim Industriepreis 2016



Beim Industriepreis 2016 wurde die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) gemeinsam mit MESSRING zum Top-3-Finalisten in der Kategorie „Forschung & Entwicklung“ gekürt. Igor Doric, Doktorand im Forschungs- und Testzentrum CARISSMA der THI, hatte in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit MESSRING einen völlig neuartigen Fußgängerroboter entwickelt, der in der Fahrzeugsicherheitsforschung zahlreiche Einsatzmöglichkeiten hat.

Das Besondere an diesem Fußgängerdummy: Durch 21 Robotergelenke sowie künstliche Muskeln und Sehnen (ganz ohne Metall) bewegt sich der Dummy wie ein Mensch. Dieser Bewegungsmechanismus eines Roboters liegt weit über dem derzeitigen Stand der Technik. Der Vorteil für die Fahrzeugsicherheitsforschung liegt darin, dass der Dummy die teils sehr komplexen Bewegungsmuster von Fußgängern perfekt nachahmen kann. Im Test von hochentwickelten Fußgängerschutzsystemen ist das essenziell.

Die Bewegungsmuster, die der Fußgängerdummy beherrscht, stammen von menschlichen Bewegungsmustern, die mit einem Motion Capture System aufgezeichnet wurden. Damit sich der Dummy bei realen Tests später im Raum bewegen kann, hat der Projektpartner MESSRING dazu ein neuartiges Bewegungssystem aufgebaut.

Die Fahrzeugsicherheitsforschung ist eines der Kernforschungsgebiete der THI. So hat die Hochschule auch als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften vom deutschen Wissenschaftsrat einen Forschungsbau genehmigt bekommen – das Forschungs- und Testzentrum CARISSMA, das am 6. Juni offiziell in Betrieb geht. Geleitet wird CARISSMA von Prof. Dr. Thomas Brandmeier, einem der Experten für Fahrzeugsicherheit in Deutschland. Um die „Vision Zero“ von Null Verkehrstoten zu erreichen, vernetzt das CARISSMA-Team die aktiven und passiven Sicherheitssysteme zu einem „globalen“ Sicherheitssystem, das mit der Umwelt kommuniziert und bei Bedarf Maßnahmen einleitet – entweder zur Vermeidung oder zur Folgeminderung von Unfällen.

Foto: Igor Doric stellt auf der Safety Week 2015 den Fußgängerroboter erstmals der internationalen Fachöffentlichkeit vor (Bildquelle: carhs)