Integrationstest der Forschungsgruppe Car2X bei Nokia Networks

Die Forschungsgruppe Car2X Kommunikation der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Facchi und Prof. Dr. Andreas Festag hat sich mit dem langjähriger Projektpartner NOKIA Networks unter der Leitung von Marcel Kern, Stefan Pfeiffer und Karl Mattern zu einem Integrationstest am Standort Ulm von NOKIA Networks getroffen. Dabei wurden ein Prototyp sowie die bisherigen Ergebnisse des Forschungsprojektes „Applikationsplattform für Multi-Access Edge Computing” getestet und einigen Fachabteilungen von NOKIA präsentiert.

Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Fahrzeug-zu-Fahrzeug (Car2Car) Kommunikation über das Mobilfunknetz, insbesondere unter Einsatz von Multi-Access Edge Computing (MEC). Mit Hilfe dieser Technologie können Rechenleistungen und Dienste im Bereich der Fahrzeugsicherheit direkt an der “Kante” des Mobilfunknetzes, wie beispielsweise an den Basisstationen des Mobilfunknetzes, bereitgestellt werden. Dies bietet die Möglichkeit, mit geringen Verzögerungen und hoher Bandbreite neuartige Anwendungen im Bereich des vernetzten Fahrens umzusetzen und so die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

Im Rahmen des Integrationstests wurden fahrzeuginterne Parameter wie Position und Geschwindigkeit über ein eigenes LTE-Testnetz in Ulm von einem Fahrzeug zu einem Server, in unmittelbarer Nähe einer Basisstation, gesendet. Die Informationen können dazu genutzt werden, Gefahrensituation zu erkennen und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen einzuleiten. Darüber hinaus werden Bilder der Fahrzeugumgebung (Lidar-Sensorik) an den Server übertragen und verarbeitet.

Die Forschergruppe der THI beschäftigt sich damit, den Fahrzeugzustand und zukünftig verfügbare sensorische Umgebungsinformationen am Rand des Mobilfunknetzes zu aggregieren und an diesem Punkt für definierte Anwendungsbereiche der Fahrzeugsicherheit zu verwenden. Langfristig soll dadurch die frühzeitige Erkennung und Vermeidung von Gefahren unterstützt und ein globales, fahrzeugübergreifendes Fahrzeugsicherheitssystem realisiert werden. Dies ist ein definiertes Ziel des Forschungsbaus CARISSMA der THI, in dem die Gruppe die Car2X-Kommunikation erforscht.

Fotos: THI