Forschungsbau CARISSMA startet Personalaustausch mit Verkehrspolizei

Diesen Monat schließt Polizeiobermeisterin Petra Stegmeier ihre Hospitation an der Technischen Hochschule Ingolstadt ab. Seit Anfang des Jahres war Stegmeier in das Team des Forschungsbaus CARISSMA eingebunden und lernte in diesem Zeitraum wissenschaftliche Sichtweisen rund um das Thema Unfall kennen. Während die Forschungsperspektive etwa um Kategorien wie Seiten- und Frontalcrash, geschützte und ungeschützte Verkehrsteilnehmer oder die Vernetzung von aktiven und passiven Sicherheitssystemen kreist, drehen sich bei der Verkehrspolizei sämtliche Inhalte und Prozesse um die tägliche Unfallaufnahme, eine der Kernaufgaben von Stegmeier. Derzeit arbeitet sie in der Verkehrsunfallaufnahme des Verkehrskommissariats Laupheim, wo sie die Praxisphasen ihres Studiums für den gehobenen Polizeidienst absolviert. Die Hospitation diente konkret der Vorbereitung ihrer Bachelorarbeit. Darüber hinaus bieten sich der polizeilichen Verkehrsunfallaufnahme hieraus allgemein bessere Möglichkeiten für die Arbeit am Bürger.

Dr. Christan Lauerer, wissenschaftlich-technischer Leiter des Forschungsbaus, zieht ein positives Resümee der Hospitanz: „Selbstredend ist die Brandbreite realer Unfälle größer als die im Labor generierten Unfallszenarien. Der Austausch mit der Verkehrspolizei bringt uns diese Bandbreite näher, gewissermaßen ins Labor und umgekehrt die Forschung auf die Straße.“

Vor diesem Hintergrund soll in einem nächsten Schritt einer der Wissenschaftler die Arbeit der Polizei vor Ort kennenlernen. „So kann die angewandte Forschung noch mehr aus der Praxis schöpfen, denn die Entwicklung neuer Technologien bedarf tiefergehender Informationen, um aus dem Realunfall auf der Straße neue Erkenntnisse für die Forschung zu generieren“, so Lauerer. Die Vernetzung mit Partnern aus Polizei, Politik und Wissenschaft wird in diesem Jahr verstärkt forciert: Zum einen wird der in diesem Jahr in Betrieb gehende Forschungsbau CARISSMA stärker vernetzt, zum anderen ist es erklärtes Ziel des Forscherteams, in dem vom Bundesforschungsministerium aufgelegten Förderprogramms FH-Impuls eine Forschungspartnerschaft mit einem Netzwerk aus Fahrzeugherstellern und -zulieferern, Mittelständlern, Gebietskörperschaften und öffentlicher Akteure aufzulegen. Dabei ist der Titel des ambitionierten Vorhabens Programm: Das Akronym der beantragten Netzwerkpartnerschaft SAFIR steht für „Safety for all – Innovative Research“. Eine kontinuierliche Einbindung der Verkehrspolizei in die Fahrzeugsicherheitsforschung ist ein wichtiger Baustein für mehr Verkehrssicherheit durch innovative Forschung aus der Praxis heraus.