5G schafft neue Möglichkeiten der vernetzten Mobilität

Das Innovationsprojekt „5GoIng“ soll beim autonomen Fahren für besseren Verkehrsfluss und gleichzeitig mehr Sicherheit im Kreisverkehr sorgen.

Fest verbaute Sensoren erfassen das Umfeld des Kreisverkehrs. (Foto: THI)

5G, die fünfte Generation des Mobilfunks, bringt neue Chancen und Möglichkeiten. Das Projekt „5GoIng“, das im Dezember gestartet ist, nutzt den Mobilfunkstandard, um neue Wege im Bereich der vernetzten Mobilität zu gehen. Ausgangsbasis ist das städtische Testfeld für automatisiertes Fahren „Erste Meile“ mit dem In²Lab, welches das „Digitale Testfeld Autobahn“ an der A9 mit dem IN-Campus verbindet. „5GoIng“ erweitert das Testfeld um einen Kreisverkehr am IN-Campus und nutzt die neuen technischen Möglichkeiten des 5G-Mobilfunks.

Christian Facchi, Professor für eingebettete und vernetzte Systeme an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), ist neben Prof. Dr. Andreas Festag, Professor für Fahrzeugsicherheit und Car2X-Kommunikation, und Prof. Dr. Stefanie Schmidtner, Professorin für Nachhaltige Stadtentwicklung und künstliche Intelligenz, einer der THI-seitig beteiligten Projektpartner von „5GoIng“ und erklärt: „Wir rüsten den Kreisverkehr mit Infrastruktur und Sensorik aus, um die Verkehrsführung beim autonomen Fahren zu verbessern.“ Zentrales Element ist dabei die Fahrzeugkommunikation, und zwar die der Fahrzeuge untereinander, wie auch mit der Infrastruktur. Ziel ist es, eine Optimierung des Verkehrsflusses zu erreichen. „Es geht um mehr Durchsatz, aber auch mehr Sicherheit“, sagt Prof. Dr. Christian Facchi. Je effizienter das Einfädeln in den Kreisverkehr ist, desto kleiner wird die Lücke zwischen den Fahrzeugen und desto kürzer das Zeitfenster. Das bedeutet, dass die Gesamtsituation unsicherer wird. An diesem Punkt setzt die 5G-Technik an.

Dass sich Forscher und Wissenschaftler um die Verbesserung des Verkehrsflusses Gedanken machen, ist nichts Neues. Vor allem Kreisverkehre sind für autonom fahrende Autos eine Herausforderung, weil sie eine komplexe Verkehrssituation darstellen. Der neue Mobilfunkstandard bringt nun aber neue Möglichkeiten. Die Signalübertragung wird schneller, es können mehr Daten übertragen werden und die Verarbeitung kann nun näher an der Basis erfolgen.

Das Projekt „5GoIng“ versucht in den kommenden zwei Jahren die Verkehrssicherheit im Kreisverkehr zu erhöhen ohne den Durchsatz zu reduzieren. . Das Projektkonsortium besteht aus der THI, Fraunhofer IVI mit dem Anwendungszentrum in Ingolstadt, der Stadt Ingolstadt mit der Wirtschaftsförderung IFG, Liangdao und ZERO GmbH und wird durch assoziierten Partner wie beispielsweise CARIAD verstärkt. „5GoIng“ läuft bis Ende des Jahres 2023 mit einem Gesamtvolumen von 4,2 Millionen Euro und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVD) gefördert.